Sonderpreis für Kärntner Teilnehmer - Glanzer&Steinauer
Schönheit muss leiden
Sonntag
Alles ist ganz gleichgültig … du bist ganz ruhig … du bist ganz warm … dein rechter Arm wird schwer … du brauchst keine Maus …
dein Atem kommt und geht … du bist frei … alles ist bereit … das Löschen des Verlaufes … das Formatieren der Festplatte … das
Messer … der Reindling
Montag
Kriminalkommissar Heribert Totschnig wartete vor dem Haus auf seine Kollegin. Gelangweilt betrachtete er seine Fingernägel und
beschloss, am Nachmittag ein Nail Repair zu buchen. Er blickte an sich hinunter. Zum Glück hatte sein Lebensgefährte das gelbe
Hemd am Vorabend frisch gebügelt bereitgelegt, denn um 5 Uhr früh hätte er sicherlich die Kleidung von gestern angezogen.
„Wo bleibt die Tussi?“
Auf hochhackigen Schuhen und in einem engen Kostümchen stöckelte Berenike Baum die Einfahrt entlang und zog an ihrem Rocksaum.
„Bin schon da.“
Gemeinsam betraten sie das Wohnzimmer des Toten. Sie waren das skurrilste Team der Kripo Kärnten, aber auf Grund ihrer Aufklärungsrate
wurden sie zu den außergewöhnlichsten Fällen herangezogen. Wie diesem hier.
Ein weiterer Toter über dem Laptop. Wieder aufgeschnittene Pulsadern. Wieder ein halber Reindling . Wieder keine Spuren und wieder
alle Daten gelöscht.
Von weitem betrachteten sie die Sauerei.
„6 Liter Blut.“ Heribert schüttelte angewidert den Kopf.
„Mindestens.“
„Gustav Blöch, Angestellter, 48 Jahre, unverheiratet und kinderlos. Mitglied im Club der fröhlichen Gazellen.“
„Das Übliche.“
Gustav Blöch war das dritte Opfer aus dem Kreis der willigen Diätler. Zuerst hatte sich Ruth Maier die Pulsadern über ihrem Computer
aufgeschnitten. Da gingen sie noch von Selbstmord aus. Danach Susanne Bär. Das war schon verdächtig. Und eine Woche später
Gustav Blöch. Jetzt handelte es sich eindeutig um Mord.
„Das Notebook kann man wegschmeißen. Schade!“, konstatierte Heribert. „Wer hat ihn gefunden?“
„Die Putzfrau aus Slowenien. Dragica. Sie kommt einmal im Monat. Immer montags. In aller Früh. Sie sitzt in der Küche. Völlig
fertig.“
Berenike und Heribert nutzten die Gelegenheit, den Ekel erregenden Tatort zu verlassen und wandten sich der weinenden Putzfrau zu.
[...]
Wie diese Geschichte weitergeht, können Sie natürlich ebenfalls in "Tatort Internet" nachlesen.
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